Kategorien
Bad Haushalt Strom

Vergleich: Alter und neuer Durchlauferhitzer, Stromkosten

Unter Waschbecken und an Badezimmerwänden hängen sie – weiße Plastikkisten, die klicken und rauschen oder aufleuchten, wenn man die Dusche aufdreht. Was genau machen sie eigentlich und wie viel kostet es?

Kurz erklärt: In diesen Kisten ist ein großer Tauchsieder, der vorbeifließendes, kaltes Wasser elektrisch aufheizt. Nach diesem Prinzip arbeiten die neuen, elektronischen ebenso wie die alten, hydraulischen Durchlauferhitzer. Was macht also den Unterschied?

Stromverbrauchskosten bei Durchlauferhitzern

Dreht man das heiße Wasser auf, wird im Durchlauferhitzer Strom in Wärme verwandelt: Kaltes Wasser läuft an sehr heißen Heizstäben vorbei und kommt dann aus Brause oder Wasserhahn. Man kann sich gut vorstellen, wie heiß die Heizstäbe sein müssen, um gegen die Kälte des Wassers anzukämpfen. Für diese Arbeitsleistung wird elektrischer Strom gebraucht – und nicht zu knapp. Eine Beispielrechnung: Ein Standard-Hydraulik-Durchlauferhitzer hat 21kW. Lässt man ihn eine Stunde laufen, kostet dies bei den heutigen Strompreisen etwa 6 Euro (Stand Winter 2015). Das ist, man muss es dabei sagen, der Maximalfall: Hier ist der am wenigsten zu empfehlende Warmwasserbereiter auf der höchsten Stufe berechnet. Es geht also auch billiger.

Warum ist ein alter Durchlauferhitzer teurer als ein neuer?

Zunächst einmal: Es geht nicht um den Anschaffungspreis; hier sind alte (hydraulische) und neue (elektronische) Durchlauferhitzer in etwa gleich teuer. Man bekommt den einen wie den anderen ab 150 bis 450 Euro, natürlich nach oben offen. 
In diesem Vergleich geht es darum, wie viel es kostet, sich ein Bad einlaufen zu lassen, zu Duschen, den Boden zu wischen oder zu spülen. Beide, hydraulische und elektronische Durchlauferhitzer (DLE), erhitzen Wasser, warum ist also einer effizienter als der andere?

Ganz einfach: Ein elektronischer Warmwasserbereiter erhitzt das vorbeifließende kalte Wasser auf genau die Temperatur, die man eingestellt hat, zum Beispiel 44 Grad. Die alte Bauweise der DLE lässt so eine exakte Regelung nicht zu: Diese erhitzen das kalte Wasser auf Maximaltemperatur. Fürs Duschen ist das meistens zu heiß, also mischt man kaltes Wasser bei, um das teuer aufgeheizte Wasser nutzbar zu machen: Ein ökologisch und technisch völlig überflüssiger Schritt. Moderne, also elektronische oder vollelektronische DLE machen es besser: Sie erhitzen das Brauchwasser nur auf die Temperatur, die zum Duschen oder Baden sinnvoll ist. Einfach und gut.

Die Kosten für heißes Wasser: 130 Euro sparen

Die Stiftung Warentest hat im Januar 2015 verschiedene moderne DLE unter die Lupe genommen, mit hydraulischen verglichen und herausgefunden, dass ein Vierpersonen-Haushalt bis zu 130 Euro im Jahr sparen kann. Enorm!

Wichtig: Kompletten Test lesen!

Es lässt sich also schon eine Menge Geld sparen, aber es gibt aber auch Schwarze Schafe: Ein Testkandidat, ein technisch anscheinend minderwertiger elektronischer DLE hat volle 75 Euro mehr pro Jahr „verbrannt“ als der Testsieger, trotz angeblich intelligenter Elektronik.
Den kompletten Test der Stiftung Warentest sowie die Kaufempfehlung gibt es für einen geringen Betrag hier. Der energieeffizienteste und günstigste DLH – also der Testsieger – trägt keinen „großen“ Markennamen und kostet lediglich 240 Euro (Online-Preis, Ende 2015). Es lohnt sich also, den Test genau zu studieren.

Einfach sparen: Einseifen und Wasser abstellen

Man muss nicht gleich eine Neuanschaffung tätigen, um zu sparen: Ein wirklich einfacher und effizienter Trick zum Wasser- und Stromsparen ist, das Wasser kurz abzustellen wenn man sich unter der Dusche einseift. Das ist wirklich sehr effektiv und lässt sich gut in den Duschvorgang integrieren (soll heißen: man kann sich dran gewöhnen). Leider lässt sich das in alten Mietskasernen mit hydraulischen Durchlauferhitzern nicht so gut umsetzen: Wenn man das Wasser aus- und wieder andreht, dauert es zum Teil ewig, bis die Duschtemperatur wieder die richtige ist. Erst wird es bitterkalt, dass brühendheiß, dann muss man ewig nachregulieren. Das ist nicht angenehm, und effizient ist es auch nicht. Hier hilft wirklich nur ein moderner, sprich elektronischer, Warmwasserbereiter.

Fazit: Argumente für einen neuen Durchlauferhitzer

Es gibt also drei Argumente, einen neuen DLE anzuschaffen:

  • Spart Strom im laufenden Betrieb
  • Ermöglicht Stromsparen durch komfortable Einseifpause
  • Spart Wasser

Bei vielen alten DLE in Mehrfamilien-Mietwohnungen kommt auch noch ein wichtiges weiteres Argument hinzu: Der Nachbar duscht auch. Gerade morgens, wenn jeder im Haus duscht, sinkt der Wasserdruck unter Umständen so ab, dass man nicht warm duschen kann.

Für Mieter: Neuer Durchlauferhitzer, Vermieter bezahlt

In der letzten Wohnung hat der Autor den defekten, hydraulischen gegen einen neuen elektronischen austauschen können – Glück gehabt. In der aktuellen Wohnung funktioniert der hydraulische leider noch. Allerdings nicht besonders gut, siehe oben. Was tun, wenn man die Umbaukosten nicht selber bezahlen möchte (denn es ist ja keine Eigentumswohnung)? Es gibt Gerichtsurteile, die zeigen, dass Mieter es nicht hinnehmen müssen, wenn das Wasser nach 10 Minuten und 5 Litern nicht mit 45 Grad aus dem Duschkopf kommt – Stichwort Mietminderung. Man hat also gute Argumente für einen neuen DLE auf seiner Seite und sollte sein Anliegen einfach einmal schriftlich vorbringen und schauen was passiert … 
(Nachtrag Mitte 2016: Diese Argumentation hat funktioniert, die Hausverwaltung hat einen vollelektronischen Durchlauferhitzer genehmigt!)

Für Bastler und Sparfüchse: Gas-Durchlauferhitzer

Wer Platz im Bad und kein Problem damit hat, Propan-Gasflaschen zu tauschen, kann natürlich auch sein Warmwasser mittels Gas erhitzen. Das ist deutlich billiger, nach der ersten schnellen Recherche mindestens um die Hälfte oder mehr. Allerdings bekommt man die Geräte nicht an jeder Ecke, sie sind auch eher auf Erdgas aus der Gasleitung „bedüst“ und man muss sie noch modifizieren. In nordamerikanischen Ländern ist es völlig normal, sein Duschwasser mit Propangas zu erhitzen: Dort reichen die Stromleitungen normalerweise nicht aus, um einen DLE mit 21kW Dauerleistung zu versorgen. Die Geräte von dort sind allerdings hier nicht zu bekommen, oder aber sie haben keine Zulassung für den Haushalt. Es bedarf also einer tiefergehenden Recherche und damit auch einem weiteren Artikel. Also bis demnächst, auf energy-leaks.de …

Quelle: Artikel der Stiftung Warentest von 2015, hier abrufbar, eigene Recherche. Foto Durchlauferhitzer: Autor.

Kategorien
Küche Strom Wie viel kostet eigentlich...?

Ceranfeld besser als Herdplatte?

Ein Ceranfeld-Herd ist besser als ein normaler Guss-Plattenherd. Aber um wie viel besser ist er wirklich? Ein Test in Zahlen.

Gut und günstig: Ceranfeld

Wer einen „alten“ Plattenherd in der Küche stehen hat, sollte nicht lange nachdenken: Die Messungen sprechen eindeutig für ein Ceranfeld. Oft kann bei einem Einbau-Ofen einfach das Kochfeld gegen ein Ceranfeld ausgetauscht werden, denn die Anschlüsse sind genormt. Vorteil zum Induktionsherd: Die alten Topfe können bleiben.

Messwerte: So viel Energie kostet kochen mit Ceranfeld und Plattenherd

  • Normaler Guss-Plattenherd, Plattenkochfeld: 9,1 Cent  (25 Cent pro kWh, 0,364 kWh Verbrauch gemessen, 1,5 kW Nennleistung)
  • Ceranfeld („Strahlungsbeheiztes Kochfeld“):  6 Cent  (25 Cent pro kWh, 0,239 kWh Verbrauch gemessen, 1,5kW Nennleistung)
  •  Zum Vergleich, Wasserkocher:   4 Cent   (25 Cent pro kWh, 0,160kWH Verbrauch gemessen, 2kW Nennleistung)

Ich habe jeweils 1,5 Liter Wasser zum kochen gebracht und ein handelsübliches Energiekostenmessgerät benutzt, um den realen Verbrauch zu messen.

Fazit Plattenherd vs Ceranfeld

Ein Ceranfeld verbraucht tatsächlich 30 Prozent weniger Energie! Dass diese Differenz so gewaltig ausfallen wird, hätte ich am Anfang der Messung wirklich nicht gedacht. Durch den technischen Trick der Infrarotstrahlung wird die Wärmeenergie des Ceranfeldes (“Strahlungsbeheiztes Kochfeld”) tatsächlich um ein Drittel besser an Topf und Pfanne weitergegeben. Das Fazit heißt also: Weg mit dem Plattenkochfeld.

Und was ist mit einem Induktionskochfeld?

Bisher konnte ich noch kein Induktionskochfeld nutzen, um eine Realmessung des Verbrauchs zu machen, rein rechnerisch sollte ein Wert zwischen 4 und 6 Cent herauskommen. Also wird sich die Effizienz eines Induktionskochfeldes zwischen Ceranfeld und Wasserkocher einpendeln, man spart also im Prinzip noch etwas mehr. Dazu muss man allerdings folgendes bedenken: Ein Induktionskochfeld benötigt spezielle Töpfe, diese müssen meistens neu angeschafft werden. Das Kochfeld selber ist außerdem vergleichsweise teuer in der Anschaffung. Und zu guter Letzt: Die Stiftung Warentest hat das Sparvolumen von Induktionskochplatten (verglichen mit Ceranfeldern) auf astronomisch hohe fünf Euro pro Jahr beziffert.

Technischer Hintergrund: Verbrauchsmessung und Rechenwerte

Nimmt man an, dass eine Herdplatte 2 kW (2000 Watt) Nennleistung hat und multipliziert dieses über die Zeit und dem Betrag für die Stromkosten pro Zeit, bekommt man einen falschen Wert. Warum ist das so? Eine Messung mit dem Energiekostenmessgerät zeigt folgendes: Je nach dem, wie heiß das Wasser gerade ist, ändert sich auch die aufgenommene Leistung. Tatsächlich ändert sie sich zum Beispiel beim Plattenherd zwischen 700 und 1500 Watt. Dies hat physikalische Gründe, z.B. die Leitfähigkeit je nach Temperatur. Ceranfeld, Plattenherd und Wasserkocher haben bereits eine Realmessung bekommen, die Verbrauchswerte sind exakt. Induktionskochfeldern konnte ich noch nicht messen, dies wird jedoch nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Quellennachweis:
Stiftung Warentest, 2009, Kochfelder: Induktion kocht schneller

Stiftung Warentest: „Heiß, die kalte Platte“, 2009

Eigene Messung

 

 

Kategorien
Licht

Energiesparlampen: Besser zu LED greifen. Aber vorsichtig.

Energiesparlampen sind nicht die beste Lösung für Stromverbrauch und Umwelt. Das Video zeigt, dass es besseres Licht gibt als das der Energiesparlampen: Man nehme geprüfte LED.

Im Jahr 2010, als das Video entstand, waren die meisten LED für 230 Volt noch ziemlich „funzelig“. Lichtstarke Leuchtmittel (mit E14- und E27-Fassung) gab es nur von kleinen, meist deutschen Firmen und fast ausschließlich über das Internet. Da es kaum Referenz-Testergebnisse zu Lichtfarbe und Lichtstärke gab, musste ich verschiedene Lampen kaufen, um herauszufinden welche wirklich etwas taugt. Die großen Hersteller (Osram, Phillips, LG) verkauften zu dieser Zeit im Baumarkt und in Lampengeschäften nur LED-Lampen, die die offizielle Bezeichnung „Stimmungsbeleuchtung“ hatten: Diese lichtschwachen Kandidaten waren vermutlich vor allem Testballons, um die Käuferakzeptanz zu fördern und auszuloten. Richtig helles, gutes Licht lieferten sie nicht.

LED heute, 2013

Drei Jahre später haben die großen Lampenhersteller ordentlich aufgeholt: In den Lampenabteilungen der Baumärkte gibt es nun stark beworbene LED-Regale von Osram und Co, daneben aber auch kleinere Hersteller, Hausmarken und No-Names. Die richtige Wahl zu treffen fällt jedoch schwer: Lumen, Lux, Candela, Lichtfarbe, GU10, E14, E27, solche ungewohnten Angaben dominieren die Verpackungen der LED-Lampen. Mit einem bisschen Ausdauer oder einer „Umrechnungstabelle“ findet man schließlich die richtige Birne für seine Stehlampe. Normalerweise nimmt man nicht die teuerste LED, sonder vieleicht die etwas günstigere, und die, auf der vollmundig „Warmweiß“ steht. Nur um zu Hause zu merken, dass die LED-Lampe dann doch nur ähnlich schlechtes Licht abgibt wie die alte Energiesparlampe. Hätte man vielleicht mehr Geld ausgeben sollen? Nein, nicht unbedingt, sagt der Test von Ökotest.

„Offizieller“ LED-Test von Ökotest

Die (fast) unfehlbaren Kollegen von der Zeitschrift „Ökotest“ haben sich elf LED-Lampen für normale Fassungen (E27) angeschaut und ausgiebig getestet. Das Fazit: Die großen Lampenhersteller Phillips, Osram und Toshiba landen auf Platz eins bis drei, erst danach kommen die kleineren Hersteller. Und letztere (Note: ungenügend) sind teilweise um 10 Prozent teurer. Doch was wäre ein solcher Test ohne eigene Stichprobe? Man darf staunen …

Links zum Thema:

Eigener Test: LED-Lampe nicht gleich LED-Lampe

In einem großen Kölner Baumarkt steht gerade ein Promotion-Stand eines großen Lampenherstellers, von Osram. Der freundliche junge Mann führt die Vorzüge von LED-Beleuchtung gerne vor. Da ich gerade einen Ersatz für meine Küchen­arbeits­platten­beleuchtung suche (Fassung GU10, 230 Volt Eco-Halogenspot, 28 Watt = 35 Watt), kommt mir das gerade recht und ich lassen mir einen Osram-LED-Spot vorführen. Die Lichtfarbe ist für mich als chronischer Lichtpingel wirklich gut, ich kaufe für knapp 10 Euro.

Zu Hause angekommen macht der LED-Spot immer noch wunderbares Licht, aber nach etwa zehn Minuten fängt der Spot plötzlich zu brummen an, und zwar deutlich hörbar und sehr störend. Kurzes googeln ergibt: Mein Spot scheint eine „Montagslampe“ zu sein, es ist kein allgemeines Problem dieser Baureihe. Also tausche ich die Lampe beim nächsten Besuch im „Bauhaus“ um, allerdings in einem anderen Bauhaus, ohne Promo-Stand von Osram. Ich nehme den selben LED-Spot, mit der gleichen Bezeichnung, vom selben Hersteller. Zu Hause erwartet mich die Überaschung: Kein Brummen mehr, dafür wirklich schlechtes Licht. Lichtfarbe und Lichtstreuung sind so kalt und unangenehm wie bei den billigen LED oder Energiesparlampen. Was ist passiert? Ganz einfach: Der Promo-Stand hat die wirklich gute Ware, alle anderen Läden nur B- oder C-Ware, oder vielleicht noch eine ältere Ausgabe der LED-Lampe. Ich lerne: Die besten Tests sind nur so lange tauglich, bis die Hersteller die Ware bösartigst umetikettieren oder nicht ausreichend beschreiben. Aber warum soll es mir besser ergehen als unserem ehemaligen Umweltminister Gabriel? Er, in seinem Fall, war sogar der Promostand-Mann. Danke an die Kollegen von Spiegel TV:

Warum kaufe ich trotzdem einen LED-GU10-Spot?

Zum einen finde ich LED-Technik supermodern und status-hebend. Ich kann jetzt sagen: „Guck, das ist meine LED-Lampe, verbraucht nur vier Watt“. Und mich über die Stromersparnis freuen. Zum anderen, und das war in dem konkreten Fall wichtiger:

  1. Mein Arbeitsplattenspot für die Kaffeemaschinenecke in der Küche ist völlig überbeleuchtet: Selbst die schwächste „Eco-Halogenbirne“ (28 Watt Eco-IRC*-Halogen, entspricht 35 Watt bei normalen Glühlampen) wirkt wie ein Stadion-Flutlicht.
  2. Der Eco-Halogenspot ist schon wieder kaputt. Es ist mittlerweile der dritte Eco-Halogenspot, der innerhalb weniger Wochen den Geist aufgibt. Hier unterscheiden sich No-Name-Hersteller kaum von den großen Marken. Dies ist nicht nur meine Erfahrung, auch bei den Amazon-Bewertungen findet sich dieser Kritikpunkt des Öfteren. Meine Vermutung: Es liegt an der stromsparenden IRC*-Beschichtung der Lampen sowie an der mangelnden Hersteller-Bereitschaft, dieses Technik-Manko zu beheben.
  3. Ich habe bereits vor ein paar Monaten ausgerechnet, dass LED-Beleuchtung sich rechnet, wenn man Stromkosten und Anschaffung aufsummiert. Da auch die Energiesparlampen (ESL) nach meiner eigenen Erfahrung niemals so lange halten wie es auf der Verpackung angegeben,  ist LED-Licht sogar regelrecht billig. Hoffen wir mal, dass die LED auch wirklich so lange halten und nicht mit einer Sollbruchstelle ausgestattet wurden, so wie dereinst die Glühbirne. (Zum Rechenbeispiel)

*Fußnote: IRC heißt aufgelöst „infrared reflective coating“. Mit so einer Beschichtung gibt eine Halogenlampe weniger Wärme ab und spart so etwa 20 Prozent Energie bei gleicher Lichtleistung.

Nachtrag zum wundern:

Ich habe kürzlich nochmals zwei identische Osram-E14-LED gekauft, selber Baumarkt (mit Promo-Stand), selbes Regal, selbes Fach. Ergebnis: Die eine strahlt sehr angenehm, die andere ist kalt und diffus …

 

Kategorien
Heizung Strom

Luft-Wärmepumpe: Ein besserer Strom-Heizlüfter

Viele Verbraucher fallen auf die Versprechen der Wärmepumpen-Hersteller herein: Ökologisches, nachhaltiges Heizen zu geringen Kosten. Was stimmt denn hier nicht?

Die Funktion der Luft-Wärmepumpe

Man nehme: Außenluft, bringe sie auf eine angenehme Temperatur und befördere sie ins Hausinnere. Dies ist im Grunde schon das Prinzip einer Luft-Wärmepumpe. Doch wie unterscheidet sich diese Methode von einem normalen Heizlüfter? Durch seine höhere Effizienz. Und natürlich durch die Anschaffungskosten.

 Vergleich: Heizlüfter und Luft-Wärmepumpe

In einen 30-Euro-Heizlüfter steckt man Energie in Form von Strom, heraus kommt heiße Luft. Eine Kilowattstunde Wärme kostet also 25 Cent. Eine Wärmepumpe arbeitet ebenfalls mit Strom, welcher über eine Art Kompressorkreislauf  dazu gebracht wird, Luft zu heizen. Dieser technische Trick macht die Wärmeerzeugung durch Strom effizienter: In gängigen physikalisch-bautechnischen Fachbüchern für Gebäudeplanung ist die Rede von 2 – 2,5-facher Effizienz. Also aus Stromenergie wird zweimal Wärmeenergie.

Optimaler Wirkungsgrad: Oft nur im Lehrbuch

Schlägt man in Fachbüchern für Gebäudebau und Heizungstechnik oder in den Fachartikeln der Fraunhofer-Gesellschaft nach, findet man immer sinngemäß den Zusatz: „Der Wirkungsgrad wird nur unter optimale Bedingungen erreicht, dies ist in der Praxis oft nicht möglich“. Mit anderen Worten: Eine eingebaute Luft-Wärmepumpe ist selten so gut wie es der Hersteller angibt.

Technische und wirtschaftspolitische Tricks des Marketing

Schaffen wir kurz ein Scenario, in dem die Wärmepumpe für marketingtechnische Zwecke gut dasteht:

  1. Günstiger, subventionierter Strom
  2. Gemäßigtes Winterwetter, kein Frost
  3. Isolierter Neubau, nahe am Passivhaus
  4. Optimalster Einbau und Funktion der Wärme

In einem solchen Idealfall lässt sich gut behaupten, dass eine Luft-Wärmepumpe eine günstige Heizungsalternative ist. Nun lohnt es sich, genauer hinzuschauen: Auf die Feinheiten und Fallstricke.

Wärmepumpen-Strom nicht mehr lange günstig

Nachtspeicherheizungen und Wärmepumpen bekommen (anders als unser Heizlüfter) subventionierten Strom vom örtlichen Stromanbieter. Der erste stammt noch aus den 70ern (Stichwort Ölkrise) und das zweite ist der Energie-Politik der letzten Jahre geschuldet. Doch ebenso wie der normale Haushaltsstrom wird auch der sogenannte NT (Nebentarif) immer teuer. Von 2012 auf 2013 um 2 Cent. Jetzt sind wir damit schon bei 19 Cent pro kWh, und das ist nicht das Ende der Preissteigerung.

Bei Frost wird es teuer

Irgendwann im Winter wird die Außenluft so kalt, dass der Kompressorkreislauf der Luft-WP es einfach nicht mehr schafft, die gewünschte Temperatur herzustellen. Was dann? Ganz einfach: Die Wärmepumpe schaltet einen Heizlüfter dazu. Und der erzeugt Wärme für 25 Cent pro Kilowattstunde.

Im Passivhaus vielleicht, im Altbau nein

In einem Neubau-Passivhaus mag man bei guter Planung und fähigen Fachleuten durchaus eine Heizung zu annehmbaren Kosten mit der Luft-WP bekommen, aber hier muss ja auch kaum geheizt werden. In einem Altbau allerdings, selbst wenn er noch so gut isoliert sein mag …

Öko? Nö!

Die Wärmepumpen gelten weithin als „erneuerbare“ Heizungsart. Dies stimmt allerdings nur in dem Fall, in dem die Wärmepumpe mit Ökostrom betrieben wird. Und Ökostrom ist – oh Wunder – teurer als subventionierter Strom, oft auch teuer als normaler Strom. Ob sich jemand den Luxus leisten mag, eine Wärmepumpe mit Ökostrom zu betreiben?

Heizen nur wann es den Stromanbietern passt

Ganz nebenbei: Wussten Sie, dass die Stromanbieter den vergünstigten Strom (NT) nur anschalten, wenn es denen passt? Keinen NT gibt es immer dann, wenn viele Leute aufstehen, kochen, von der Arbeit nach Hause kommen …

Fazit: Nein zu Luft-Wärmepumpe

Man sollte, ganz allgemein gesprochen, die Finger von solchen Heizungen lassen. Wirklich günstig und nachhaltig ist Heizen mit Holz, danach kommt Fernwärme und Gas.

Kategorien
Küche Strom

Induktionskochfeld: Spart wenig beim Kochen

Induktionskochfelder sind das Nonplusultra bei modernen Einbauküchen. Ihre Technik verspricht Energieeffizienz und dadurch einen geringeren Stromverbrauch beim Kochen. Doch lohnt es sich deswegen schon, ein normales Kochfeld zu ersetzen? Oder sollte man doch lieber ein Gaskochfeld anschaffen?

Induktionskochfelder: Stiftung Warentest schreibt …

Die Produkttester der Stiftung Warentest haben experimentiert, um die Kosten der verschiedenen Kocharten zu ermitteln: Referenz war eineinhalb Liter kochendes Wasser. Das energieeffizienteste Gerät, welches mittels elektrischem Strom Wasser zum Kochen bringt, ist ein handelsüblicher Wasserkocher. Wenn Herd und Wasserkocher dieselbe Leistung haben (meist 2.000 Watt = 2 kW), entscheidet nur noch die Dauer bis zum Erreichen des Siedepunkts über die Stromkosten. Die Stiftung hat gemessen und herausgefunden, dass …

Tabelle: Energieeffizienz und Kosten beim Kochen, Induktionsherd, Ceranfeld, Wasserkocher, Gasherd (1,5L Wasser)

  1. Wasserkocher:   4 Cent   (25 Cent pro kWh, 0,160kWH Verbrauch gemessen, 2kW Wärmeleistung)
  2. Normaler Plattenherd, Plattenkochfeld: 9,1 Cent  (25 Cent pro kWh, 0,364 kWh Verbrauch gemessen, 1,5 kW Nennleistung)
  3. Ceranfeld („Strahlungsbeheiztes Kochfeld“):  6 Cent  (25 Cent pro kWh, 0,239 kWh Verbrauch gemessen, 1,5kW Nennleistung)
  4. Induktionskochfeld mit „Booster“:  3,15 – 4,7 Cent   (25 Cent pro kWh, 3 – 4,5 Minuten Kochzeit, 2,5kW Wärmeleistung, Rechenwert)
  5. Induktionskochfeld:  3,3 – 6,2 Cent (25 Cent pro kWh, 4 – 7,5 Minuten Kochzeit, 2kW Wärmeleistung, Rechenwert)
  6. Gasherd: Noch zu ermitteln (6 Cent pro kWh Erdgas, Stadtgas)
  7. Gasherd: Noch zu ermitteln  (14 Cent pro kWh Propangas, Flaschengas)

Die Gasherd-Kosten werde ich ermitteln, wenn mein Gasherd betriebsbereit ist. Auf jeden Fall lässt sich bereits folgendes sagen: Kochen mit Gas klar zu bevorzugen!  Die Herstellung und der Transport von elektrischem Strom ist so erschreckend umweltschädlich und verlustbehaftet, dass man immer folgenden Grundsatz beherzigen sollte: Niemals Wärme durch Strom erzeugen!

Kosten beim Kochen: Einordnung

Ein Induktionskochfeld spart nur 6 Euro im Jahr (bei 0,25 Euro/kWh), so das Fazit der Stiftung Warentest. Diese Ersparnis sollte allerdings eingeordnet werden: In dem Bericht ist von einem Musterhaushalt die Rede, keiner vielkochenden Großfamilie. Außerdem sind die 6 Euro Unterschied im Vergleich Ceranfeld/Induktionsfeld zustande gekommen. Zum normalen Plattenherd sollte die Ersparnis deutlich größer sein, denn Ceranfelder sind durch ihre zielgerichtete Strahlungshitze effizienter als normale Kochplatten. (Ich werde das bei nächster Gelegenheit genauer nachmessen.) Klar ist aber schon jetzt: Kochen ist in der Gesamtbetrachtung nicht sehr kostenintensiv. Daher lässt sich die Anschaffung eines Induktionsherds plus neuem Topf- und Pfannenset nur in der Gastronomie durch Kosten- und Energieeffizienz rechtfertigen. Für Privathaushalte gilt: Induktionskochtechnik ist in erster Linie ein Statussymbol in der heimischen Küche. Man denke immer auch an die Herstellung der speziellen Induktions-Töpfe und -Pfannen.

Nachteile Induktionskochfeld

Induktionskochplatten haben einige Nachteile. Einige sind bekannt, andere merkt man erst, wenn das Gerät angeschlossen und benutzt wird.

  • Pfannen, Töpfe: Ich habe in drei Haushalten das Kochgeschirr unter die Lupe genommen. Gerade einmal ein einziger Topf war Induktionstechnik-geeignet.
  • Standby-Strom: Mein erstes Billig-Induktions-Dominokochfeld hatte ein Standby-Verbrauch von 5 Watt (Firma Indufix, gemessen). In vielen Amazon-Bewertungen schreiben Käufer, dass die Kochfelder sogar bis zu 9 Watt verbrauchen. Die Firma InduTec gab laut eines Rezensenten ein Standby von einem Watt an, gemessen jedoch wurde ein Wert von 4-5 Watt daraus. (Das Standby-Problem haben übrigens auch Ceranfelder mit touch-sensitiven Bedienelementen)
  • Laute Geräusche: Die Induktion-Steuerelektronik erzeugt eine ganze Menge Wärme und benötigt daher große Lüfter. Diese Lüfter sind oft sehr laut: Mein Induktionskochfeld habe ich aus diesem Grund zurückgegeben, es hat sich wie eine Dunstabzugshaube angehört. Werden die Kochfelder in der Küchenarbeitsplatte versenkt, kann es besser werden, muss aber nicht (Stichwort Resonanzkörper). Meine Erfahrung spiegelt sich auch in diversen Amazon-Bewertungen wider. Hinzu kommt, dass der technische Vorgang des Induzierens ebenfalls Brumm-Geräusche erzeugt. Je nach Topf sind diese unterschiedlich laut.

Tabelle: Wirklich schnell und günstig sparen beim Kochen …

Um es ganz klarzustellen: Ja, ich bin unbedingt dafür, Energie, und insbesondere Strom, zu sparen. Aber …

Um nicht bei jeder Kochgelegenheit grübeln zu müssen, wo sich wie Energie sparen lässt und was nicht lohnt, habe ich hier eine Tabelle zusammengestellt, die schnell und einfach an den richtigen Stellen Energie sparen lässt:

Die Anti-Ökostress-Tabelle

  1. Wasser im Wasserkocher erhitzen (Teewasser, Nudelwasser, Kartoffelwasser)
  2. Richtige Menge Wasser Kochen: Wasser abmessen
  3. Die richtige Menge Wasser nutzen > > Kartoffeln: 2 fingerbreit Wasser || Nudeln: Weniger ist mehr || Reis: 1,5-fache Menge Wasser)
  4. Schnellkochtopf benutzen
  5. Geringe Menge Wasser erwärmen: Mikrowellenofen benutzen (1 Tasse Teewasser zum Beispiel)
  6. Kochen: immer mit Deckel auf dem Topf, Stufe 3 bis 4 (bei mir, eigenen Test durchführen)
  7. Eier im Eierkocher kochen (Dampfgar-Prinzip)
  8. Plattenherd gegen Ceranfeld austauschen (Gebrauchtkauf spart Ressourcen)
  9. Töpfe und Pfannen mit krummen Böden aussortieren (Bei Induktion und Gas nicht nötig)

Alles andere ist PEANUTS. Fallen Sie nicht auf die vollmundigen Versprechen der Hersteller ´rein nach dem Motto: Kaufen Sie jetzt um 20 % zu sparen!

Ein Negativ-Beispiel:
Hier im Büro (10-15 Menschen) habe ich über mehrere Wochen geschaut, wieviel sich meine Kollegen gönnen, wenn sie eine Tasse Tee zubereiten. Oder löslichen Kaffee, oder eine Tütensuppe.

Feldversuch: Die Tee-Effizienz im Büro (2023)

Oder: Wie benutzt ein moderner, präpandemischer Büromensch einen Wasserkocher?

Antwort: Meistens falsch. 🙁

Grob über den Daumen lässt sich meiner Beobachtung nach

500 – 700 Prozent sparen pro Tasse Tee

Rechnung (über den Daumen, Plausibilitätsrechnung): Für eine Tasse Wasser (125ml) wird ein halber Liter gekocht, denn das Mess-Fenster vom Wasserkocher zeigt gar kein Wert unter 300 ml. Schlägt es aus, ist schon ein halber Liter im Kocher.
Ergibt: Über 200 % Energie wird zu viel verbraucht.

Weiter gehts: Einen halben Liter Wasser zum Kochen zu bringen, das dauert natürlich, also geht man zurück zum Arbeitsplatz. Nach einer Weile, je nach Mensch und Arbeitsvolumen, wird der halbe Liter erneut erhitzt, und zwar wieder bis zum Siedepunkt. Auch für löslichen Kaffee, auch für Früchtetee. Also verdoppeln wir die 200 Prozent über den Daumen auf 400 % Verlust beziehungsweise Verschwendung.

Noch nicht genug? Über den Daumen lege ich noch einmal ´was drauf,
denn der Siedepunkt ist nicht nötig für Löslichen oder Früchtetee, außerdem haben die 08/15-Wasserkocher keine Elektronik, sondern ein ziemlich träges Bimetall-Thermostat und blubbern teilweise eine halbe Minute mit 2kW vor sich hin, bis sie sich abschalten. (Physikunterricht: Für die letzten 20 Grad bis zu den 100 wird die meiste Menge Energie verbraucht)
Ehrlich gesagt, ich MÖCHTE gar nicht genauer ausrechnen, wie Uneffizient das Ganze hier im Büro abläuft. Aber sagen wir mal: 500 % zuviel …

Vergleich: Für 2 Tassen (uneffizenten) Tee kann man unser Küchen-Deckenlicht den ganzen Tag brennen lassen. So über den Daumen.

(Exakt: Das betreiben einer 36 Watt Neonröhre á 8 Stunden entspricht 3 Liter Wasserkocher-Kochwasser rein rechnerisch, sowohl in den Stromkosten wie auch in der Energiemenge respektive dem Energieverbrauch.)

Gegenanzeigen: Angeblich, laut Aussage eines IT-Kollegen, schmeckt der Tee nicht, wenn man den Becher Teewasser in der Mikrowelle erhitzt …
Ein Fall für die Knoff-Hoff-Show, würde ich sagen.

Epilog
Ob sich diese neuen Instagram-Spartipps nach dem Motto „heißes Nudelwasser auffangen, damit die Wärme den Raum heizt“ oder auch „Kochgut aus Kühlschrank oder Tiefkühlfach auf Zimmertemperatur steigen lassen vor dem Kochen“, habe ich bisher nicht gemessen, . Bis dahin: Nicht dem Ökostress verfallen!

Quellen:  Stiftung Warentest: „Heiß, die kalte Platte“, 09/2009, Wikipedia (Abruf Januar 2013), eigene Recherche, update: Die Tee-Effizienz 01/2023.